BV Krusenbusch, Beitrag "Oldenburger Monatszeitung" März 2015


Rückblick auf die Jahreshauptversammlung

Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung am 6. Februar begrüßte die 1.Vorsitzende, Dr. Annette Hammer, 46 Mitglieder, interessierte Gäste und die Ratsmitglieder Renke Meerbothe (SPD) und Klaus Raschke (CDU). Die Ratsherren wurden zu der künftigen Verkehrssituation in Krusenbusch befragt. Dazu hielt die Vorsitzende einen Vortrag, der den jetzigen Zustand und die künftigen Vorhaben beleuchtete. Die Themen waren: Baugebiet am Bahndamm - die Planung der Stadt sieht vor, ausgehend vom Storchweg ca. 500 WE zu errichten; Bahnquerung in Höhe der Klingenbergstraße - es ist ein Preis von über 20 Mio € im Gespräch; wachsendes Krusenbusch - potenzielle Flächenreserven werden an der Tweelbäker Tredde und am Brahmweg für nach 2025 ausgewiesen; Bahnstrecke OL–OS - der zweigleisige Ausbau ist im Bundesverkehrswegeplan enthalten; Buslinie über den Bahndamm - soll ab Mitte 2015 im 30 Minuten Takt mit Solowagen aufgenommen werden. Eine getrennte Berichterstattung im Anschluss an diesen Artikel zeichnet die Stellungnahmen der Ratsherren zur Verkehrsplanung auf. Nach der Verkehrsdiskussion wurden die Tätigkeitsberichte der Vorstands entgegengenommen.
Neben der Verschönerung des Stadtteils durch Blumenpflanzen und das jährliche Aufräumen, leistet der Vorstand politische Arbeit. Die Stadt und weitere Institutionen wurden auf Missstände hingewiesen und deren Beseitigung durch Lösungsvorschläge angemahnt. Der Bürgerverein sieht sich dabei in der Rolle des Vermittlers zwischen den Parteien, der umso gewichtiger ist, je mehr Mitglieder zu den vorhandenen 270 stoßen. Neben diesen grundsätzlichen Tätigkeiten sind die den Zusammenhalt fördernden Veranstaltungen zu sehen, wie Kniffel- und Skatturniere, Familien- und Lichterfeste. In diesem Jahr wurde nach einer zweijährigen Pause wieder eine Kohlfahrt unternommen, die 74 Teilnehmer hatte und ein großer Erfolg war, organisiert von Thorsten Evers.
Auf der Hauptversammlung wurden die Jubilare des Vereins geehrt, die auf 40 und 25 Jahre Mitgliedschaft verweisen können. Dem Zweijahres Turnus folgend standen in diesem Jahr die Neuwahlen des gesamten Vorstandes und eines Kassenprüfers an. Als Vorstandsvorsitzende wurde Dr. Annette Hammer gewählt. Dr. Alfred Mikschl 2. und Renke Meerbothe 3. Vorsitzender, Stefan Papin als Schriftführer und Christopher Bär als Kassenwart bilden den Gesamtvorstand den folgende Beisitzer begleiten: Walter Deters; Thorsten Evers; Ralf Liebenow; Sven Oellerich; Ludger Scheele; Lilo Wild. Kassenprüfer sind nun Heiko Windels und Arno Beckmann.

Diskussion zum Verkehr

Zur künftigen Verkehrssituation in Krusenbusch äußerten sich die Oldenburger Ratsherren Renke Meerbothe (SPD) und Klaus Raschke (CDU). Meerbothe berichtete, dass die neue Buslinie 313 über den Bahndamm im 30min Takt fahren wird. Das Geld für die Haltestellen kommt vom Land Niedersachsen. Die Mittel für die Linie selbst müssen im Rat bei der Haushaltsplanung beraten werden. Wolfgang Briem erinnerte daran, dass die Tweelbäker Tredde demnächst ausgebaut werden muss. Durch die neue Buslinie wird dies eher nötig. Die Anliegerbeiträge für den Ausbau sollten deshalb so gering wie möglich gehalten werden.
Raschke sieht eine Trennung von zwei Stadtteilen ohne eine Verbindung auf einer 4km langen Strecke wie an der Bahnlinie aus stadtplanerischen Gründen als nicht akzeptabel an. Die Stadt kann aber die Kosten für eine PKW-Querung in Höhe der Klingenbergstraße nicht in absehbarer Zeit bereitstellen. Hier kann sich durch künftige Gewerbesteuereinnahmen aber einiges verbessern. Die Querung wird interessant, wenn es durch den Bahnausbau zu längeren und häufigeren Schrankenschließzeiten kommt. Insbesondere ist hier die Erreichbarkeit des Klinikums wichtig. Auch Kreyenbrück wächst. Es entstehen neue Wohngebiete und es sollen Firmen im Zusammenhang mit dem Uniklinikum angesiedelt werden. Lilo Wild meinte, dass der PKW-Tunnel nicht nur von Krusenbuschern sondern auch von Kreyenbrückern genutzt werden wird. So haben beide Seiten Vorteile und auch Nachteile durch mehr Verkehr. Raschke bemerkte zum geplanten Ausbau der Strecke nach Osnabrück und der Wunderlinie nach Groningen, dass ein Gesamtkonzept entwickelt werden muss. Dass die Niederlande bereit sind 80 Mio € in die niedersächsische Strecke zu investieren, zeigt, dass hier auch der Güterverkehr steigen wird. Deshalb muss eine Bahnumgehung neu überdacht werden. Dies kann aber nur in Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden passieren.
Zur Machbarkeitsstudie fragte Ludger Scheele, warum denn der PKW-Tunnel 380 m lang sein und deshalb 20 Mio € kosten muss? Meerbothe antwortete, dass wegen dem Naturschutzgebiet keine höhengleiche Straße gebaut werden darf und deshalb eine Brücke oder ein Tunnel geplant werden muss. Raschke ergänzte, dass bei einer höhengleichen Straße anderswo NSG-Kompensationsflächen geschaffen werden müssen. Solche Flächen gibt es aber nirgendwo. Zu den Kosten erläuterte Meerbothe, dass die 20 Mio € für eine Querung nicht von der DB, sondern allein von der Stadt aufzuwenden sind. Diese kann sich über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz davon 3/4 vom Land Niedersachsen erstatten lassen. Somit müsste die Stadt nur noch 5Mio€ aufbringen. Es ist aber nicht sicher, ob das Land diese Mittel auch bewilligt. Die Studie wird noch nachgebessert, weil der Verkehr am Bahnübergang Sprungweg, und den südlichen Abschnitten von "Am Schmeel" und "Dwaschweg" darin nicht berücksichtigt wurde. Meerbothe berichtete, dass die Mittel für den Fußgängertunnel auf Höhe der Tweelbäker Tredde schon im Haushalt für 2016 vorgesehen sind. Somit kann 2016 mit dem Bau begonnen werden. Die Verhandlungen mit der Bahn sollen bis Mitte 2015 abgeschlossen werden.




Ludger Scheele, Beisitzer
Stefan Papin, Schriftführer