Beitrag BV Krusenbusch fürOmz, Ausgabe Juli 2013

 

Führung durch das Naturschutzgebiet

Am 17. Juni führte Michael Engels (Stadt Oldenburg, Fachdienst Naturschutz) zwölf interessierte Personen durch das NaturschutzgebietAm Bahndamm. Auf der Fläche konnten sich insgesamt 310 Pflanzenarten ansiedeln, da das Gelände unterschiedlichste Standorte auf kleinem Raum aufweist: Auf dem Damm befindet sich eineSand-Trockenrasen-Landschaft, unten am Damm einWald auf Moorboden.

DieSand-Trockenrasen-Landschaftist besonders schützenswert, denn hier befinden sich einige der vom Aussterben bedrohten Arten der Roten Liste. Diese haben sich auf dem ehemaligen Gleisbett des Verschiebebahnhofs von alleine angesiedelt. Als Besonderheiten zeigte Michael Engels zwei kleinwüchsige Arten, an denen die Gruppe sonst achtlos vorbeigelaufen wäre: Den fleischfressenden Sonnentau und den Zwerglein. Zwerglein kommt in Niedersachsen in großer Zahl sonst nur auf den Inseln vor. Weitere besondere Arten sind auch auf den Hinweisschildern vermerkt.

Ohne Pflegemaßnahmen würde dieSand-Trockenrasen-Landschaftrasch unter einem jungen Wald verschwinden. Deshalb fährt jedes Jahr ein Bagger durch das Gelände, um den Boden aufzubrechen. Es sind somit unterschiedliche Pflanzengesellschaften nebeneinander zu beobachten, beispielsweise bildet zur Zeit der Natternkopf auf den vor einem Jahr umgebrochenen Flächen ein blaues Blütenmeer.

Größte Gefahren für das Naturschutzgebiet bestehen laut Herrn Engels insbesondere durch die Einbringung von privaten Grünabfällen, weil dadurch gebietsfremde Gartenpflanzen einwandern können, die sich oftmals unkontrolliert ausbreiten (z.B. Japanischer Knöterich und Herkulesstaude). Dies verursacht zum Teil erheblichen Pflegeaufwand für die Stadt. Insgesamt ist solch ein langes, schmales Gebiet sehr viel schwieriger zu schützen und zu unterhalten als ein kompaktes, weil die Randeinflüsse größer und vielfältiger sind.

Als Mitarbeiter der Naturschutzbehörde konnte Michael Engels

über zukünftige Straßenplanungen keine Aussage treffen,

da dieses den politischen Gremien und der Verkehrsplanung vorbehalten ist.

 Grundsätzlich müssen alle Planungen die das Naturschutzgebiet betreffen der Naturschutzbehörde zur Beurteilung vorgelegt werden. Diese prüft dann, ob eine erhebliche Beeinträchtigung vorliegt und ob eine Kompensation des Eingriffs möglich ist.

Unserer Einschätzung nach wird der geplante Fußgängertunnel im Bereich der heutigen Brückenanlage nur einen relativ geringen Eingriff für das Naturschutzgebiet verursachen, weil der Kernbereich weiter nördlich liegt. Zudem ist hier ein sehr kurzes Tunnelbauwerk geplant, das in einen geländeangepassten Fußweg übergeht. Somit sind die Störwirkungen vergleichsweise gering. Größere Probleme sind hingegen durch die nördlicher gelegene Autoquerung im Bereich des Kreisels / Klingenbergstraße zu erwarten. Einerseits liegen hier hochwertigere Bereiche des Naturschutzgebietes (Sandmagerrasen und naturnahe

Waldbereiche), andererseits fällt das Bauwerk für den motorisierten Verkehr mit seinen langen Rampen deutlich flächenintensiver aus und verursacht negative Barriereeffekte für die Tierwelt. Spannend dürfte in diesem Zusammenhang auch das Ergebnis der von der Stadt beauftragten Machbarkeitsstudie sein, über die uns bislang allerdings noch keinerlei Ergebnisse vorliegen.

 

Die Führung hat allen so gut gefallen, dass spontan beschlossen wurde, diese im kommenden Jahr im Spätsommer zu wiederholen, um die später blühenden Arten und eine besondere Heuschreckenart, die Blauflügelige Ödlandschrecke, zu entdecken.

Annette Hammer, 1. Vorsitzende

 

 

Bahn: Erhöhung des Güterverkehrs im Stadtsüden

Am 29. Mai trafen sich die BVs Osternburg und Krusenbusch zu einem ersten Austausch über den Sachstand zum Thema Bahnverkehr. Dabei wurde deutlich, dass die Problemlage im Stadtsüden sehr differenziert zu betrachten ist, weil neben der Bremer auch die Osnabrücker Strecke (als Entlastung!) zur Abwicklung der Güterverkehre vorgesehen ist. Neben der Lärmproblematik ist insbesondere die städtische Verkehrssituation an den großen Einfallstraßen Stedinger Straße und Bremer Heerstraße zu betrachten. Lange Schließzeiten an den höhengleichen Bahnübergängen wird sich nachteilig für den gesamten Stadtsüden auswirken. Diesbezüglich sollen auch die benachbarten BVs eingebunden und eine gemeinsame Position an die Politik eingereicht werden.

 

 

Termine

24. August, 14.30 Uhr: Familienfest für Jung und Alt auf dem Spielplatz am Schafgarbenweg. Auch diesmal wird wieder ein abwechslungsreiches Programm angeboten, das neben Spiel und Spaß auch Geselligkeit und Treffpunkte zum Kennenlernen bietet.

 

 

Die nächste öffentliche Bürgervereinssitzung findet nach der Sommerpause am Montag den 12. August um 20 Uhr im Vereinsheim auf dem KSV-Sportplatz statt. Alle interessierten MitbürgerInnen sind  -wie immer-  herzlich willkommen.

 

Wolfgang Briem, Schriftführer